Zu Vitamin E gehören die sogenannten Tocopherole und Tocotrienole. Da es viele verschiedene Vitamin E-Formen gibt, und diese unterschiedliche biologische Aktivitäten haben, werden diese in α-Tocopherol-Äquivalenten angegeben.
Wichtig: Alle Vitamin E-Verbindungen werden in α-Tocopherol-Äquivalenten umgerechnet.
Vitamin E kommt in Fetten, v.a. ungesättigten und mehrfach-ungesättigten Fettsäuren vor, da es durch seine antioxidative Wirkung die Fettsäuren vor Oxidation schützt. Gute Vitamin E-Quellen sind Öle, Fette und Nüsse.
Die genaue Funktion von Vitamin E im menschlichen Körper ist noch unklar. Eine präventive Wirkung für Diabetes, Parkinson, Alzheimer, Krebs, Arthritis und chronische Entzündungen wird diskutiert. Klar ist aber, dass Vitamin E ein antioxidativer Stoff ist und Radikale, zusammen mit Vitamin C und Glutathion, inaktivieren kann. Außerdem reguliert Vitamin E die Expression verschiedenster Gene.
Wichtig: Aktuell gibt es keine wissenschaftlichen Belege für eine präventive Wirkung hoher Vitamin E-Dosen.
Wie bei allen fettlöslichen Vitaminen erhöht der Fettgehalt der Mahlzeit die Absorptionseffizienz. Diese liegt für Vitamin E bei ca. 30%.
Ein Vitamin E-Mangel äußert sich durch neurologische Störungen, muskuläre Erkrankungen und Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse). Bei Tieren führt ein Vitamin E-Mangel zu Leberschäden, gestörter Reproduktion und Fibrosen. Eine seltener Gendeffekt und seine Konsequenzen lässt vermuten, dass Vitamin E eine wichtige Rolle, auch beim Menschen, spielt. Bei der Erkrankung AVED (Ataxia with isolated vitamin D deficiency) oder FIVE (Familial isolated vitamin D deficiency) ist ein seltener Gendeffekt. Die Betroffenen haben starke neuromuskuläre Ausfälle und müssen täglich hohe Dosen Vitamin E zu sich nehmen.
Wichtig: Vitamin E-Mangel ist sehr selten. Die wenigen Fälle werden durch genetische Defekte ausgelöst (Kemnic, 2018).
Eine Überversorgung an Vitamin E ist mit der Ernährung kaum zu erreichen. Steigt die Konzentration an α-Tocopherol im Plasma, steigt zeitgleich die Konzentration von α-CEHC (Enzym für den Abbau von Vitamin E). Vitamin E ist am Knochenstoffwechsel beteiligt. Denn Vitamin E stimuliert Osteoklasten. Das sind Zellen, welche den Knochen abbauen. Hohe Dosen Vitamin E führen zu Störungen der Blutgerinnung. Diese Störungen werden durch eine verminderte Konzentration an Vitamin K ausgelöst.
Wichtig: Vitamin E interagiert mit Vitamin K und reduziert dessen Konzentration in Plasma.
Weitere negative Effekte von Vitamin E konnten beobachtet werden:
Auch wenn bei einer Supplementation negative Effekte beobachtet werden konnten: Durch die Ernährung wird keine Vitamin E-Überversorgung erreicht und es konnten auch keine adverse Effekte einer physiologischen Tocopherol-Dosis beobachtet werden.