Die Funktion von Kupfer äußert sich v.a. im Einbau in Enzyme. So ist Kupfer z.B. Bestandteil von Aminooxidasen, Ferroixdasen und Superoxid-Dismutasen. Diese Enzyme haben eine ganze Reihe an Aufgaben. Zusammengefasst sind Kupfer–abhängige Enzyme für folgende Prozesse wichtig:
- Inaktivierung von Hormonen
- Bildung von Bindegewebe
- Hämoglobin-Synthese
- Elektronentransport
- Schutz vor oxidativen Schäden (Radikale)
- Synthese von Melanin und Adrenalin
An der Regulation des Kupfer-Haushalts ist Metallothionein beteiligt. Dieses Protein haben Sie bereits im Artikel über Eisen und Zink kennen gelernt. Bindung von Kupfer an Metallothionein führt zur Ausscheidung des Komplexes. Die Bioverfügbarkeit von Kupfer ist je nach Lebensmittel unterschiedlich. Eiweiß-reiche Nahrung erhöht die Resorptionsquote, während Ballaststoffe und Fructose die Bioverfügbarkeit vermindern.
Wiederholung: Zink und Kupfer sind Antagonisten (Gegenspieler). Eine erhöhte Zink-Aufnahme führt zu verstärkter Synthese von Metallothionein. Dieses Protein bindet Kupfer-Ionen, wodurch der Komplex ausgeschieden wird.
Der tägliche Kupfer-Bedarf liegt bei 1,5 g (DGE). Tatsächlich nehmen Frauen durchschnittlich 2,5 und Männer 2,2 g Kupfer pro Tag auf. Ein Kupfer-Mangel ist äußerst selten. Er tritt auf bei:
- Frühgeborenen
- Erkrankungen des Verdauungs-Apparats
- Säuglinge (bei sehr Kupfer-armer Ernährung)
- Gen-Defekte (Morbus Wilson und Menke-Syndrom)
Typische Mangelerscheinungen bei einem Kupfer–Mangel sind:
- Durch gestörte Melanin-Synthese Pigmentierungs-Störungen der Haare und Haut
- Knochen-Deformationen
- Störungen der Kollagen-Synthese
- Wachstumsstörungen
- Störungen des zentralen Nervensystems
Bei der Erbkrankheit „Menke–Syndrom“ ist durch Mutation des Kupfer-Transporters ATP7A die Kupfer-Aufnahme vermindert. Folge sind Entwicklungsstörungen, Haarveränderungen, Muskel- und Bindegewebs-Schwächen sowie Bewegungsstörungen.
Auch der Gen-Defekt „Morbus Wilson“ beruht auf einer Störung des Kupfer-Transports. In diesem Fall ist aber der Abtransport von Kupfer gestört. Diesen Transport übernimmt der Transporter ATP7B, welcher bei der Erkrankung mutiert ist. Folge ist eine Kupfer-Anreicherung von Leber, Auge und Gehirn. Da Kupfer in hohen Konzentrationen toxisch ist, führt Morbus Wilson zu Leber–Schäden, Bewegungsstörungen und Augen–Erkrankungen. In der Therapie werden Chelatbildner (Stoffe welche Kupfer binden und ausscheidbar machen), Zink-Supplemente (Bildung von Metallothionein und Ausscheidung von Kupfer) und eine Ernährungsumstellung angewendet.
Wichtig: Die Kupfer-Aufnahme muss nur bei Säuglingen und Patienten mit den erwähnten Gen-Defekten beachtet werden. Der Bevölkerungsdurchschnitt erreicht die empfohlenen Mengen.