Zink und Eisen - Die Mineralstoffe für das Immunsystem.

Unser Immunsystem ist auf eine ausreichende Versorgung mit Zink und Eisen angewiesen. Die beiden Mineralstoffe sind Bestandteil hunderter Enzyme und spielen für Sauerstofftransport, Stoffwechsel, Gen-Expression und viele weitere Funktionen eine wichtige Rolle. Während die Zink-Versorgung vermutlich meistens gut ist, sind vor allem Frauen oft von einem Eisen-Mangel betroffen.

Zink

Zink ist neben Eisen das zweithäufigste Spurenelement. Da der Körper nur einen sehr geringen Zink-Speicher hat ist eine ausreichende Versorgung durch die Ernährung wichtig. Das Spurenelement ist vor allem in Muskel und Knochen vorhanden. Aber auch Haut, Leber und Gehirn enthalten geringe Anteile an Zink. Ebenso wie Magnesium, ist auch Zink Bestandteil mehrerer hundert Enzyme. Proteine welche Zink enthalten, sogenannte Zinkfinger, sind an der Kontrolle unserer Gene beteiligt.

Zu den Funktionen von Zink zählen:

  • Bestandteil von Enzymen (Entgiftung freier Radikale, Ethanolstoffwechsel, Knochenaufbau, Proteinverdauung, Glucosestoffwechsel…)
  • Zinkfinger als Regulatoren der GenExpression
  • Vitamin-A-Stoffwechsel
  • Antioxidative Funktion
  • Kontrolle des Immunsystems
  • Haut

Bei einem ZinkMangel hat die Bauchspeicheldrüse Schwierigkeiten Insulin zu produzieren oder freizusetzen. Außerdem sind Großteile des Immunsystems in ihrer Funktion eingeschränkt. Dazu zählen Makrophagen, Granulocyten, Natürliche Killerzellen, T-Zellen und B-Zellen. Die Folge ist eine erhöhte Entzündungsbereitschaft des Körpers. Ein Mangel tritt meist im Alter auf und erhöht das Risiko für die verschiedensten Erkrankungen. Dazu gehören:

  • Depressionen, Alzheimer und Schlaganfälle
  • Haarausfall und Hauterkrankungen
  • Krebs und Leberzirrhose
  • Arteriosklerose und Diabetes
  • Infektionen und Allergien

Die Zinkaufnahme wird über verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Schwermetalle, Kupfer, Eisen, Ballaststoffe, Calcium und Phytinsäure hemmen die Zink-Aufnahme
  • Vitamin C fördert die Zink-Absorption
  • Tierisches Protein verbessert die Bioverfügbarkeit, während Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter aufgenommen wird

Wichtig: Weniger die tatsächliche Zink-Konzentration eines Lebensmittels ist wichtig, sondern das Verhältnis von Absorptions-fördernden und Absorptions-hemmenden Nahrungsinhaltsstoffen.

Die Zink-Versorgung lag im Jahre 2012 in Deutschland bei 9-12 mg pro Tag. Das entspricht den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sportler, Vegetarier und Veganer, Ältere und Alkoholiker sollten allerdings auf eine ausreichend hohe Versorgung achten. Nahrungsquellen sind tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milchprodukte. Gemüse und Obst spielen eine untergeordnete Rolle. Eine Zink-Vergiftung tritt ab ca. 35 mg pro Tag auf. Diese Menge ist nur mit Supplementen zu erreichen.

Zink fördert die Expression von Metallothionein. Dieses Protein bindet Schwermetalle. Dazu zählen auch Zink, Kupfer und Eisen. Eine erhöhte Aufnahme an Zink führt zu einer vermehrten Expression von Metallothionein und der Bindung von Kupfer. Dadurch wird das gebundene Kupfer ausgeschieden. Deshalb führt eine Zink-Überversorgung zu einem Kupfer-Mangel.

Wichtig: Zink fördert die Kupfer-Ausscheidung. Zink kann innerhalb von 24 Stunden nach dem Erscheinen von Erkältungssymptomen die Dauer der Erkältung reduzieren (Singh, 2013).

Zink und Zink-Mangel erklärt von Dr. Weigl

Eisen

Eisen ist das häufigste Spurenelement. Funktionen von Eisen sind:

  • Sauerstofftransport durch Hämoglobin und Myoglobin
  • Bestandteil von Enzymen

Eisen wird in FunktionsEisen (z.B. Hämoglobin), SpeicherEisen (Ferritin) und TransportEisen (Transferrin) unterteilt. Mineralstoffe kommen in verschiedenen Oxidationsstufen vor. Während Magnesium, Calcium und Natrium zweifach-positiv sind (also Mg2+), Kalium einfach-positiv (also K+) kann Eisen sowohl als zweifach- als auch dreifach-positiv geladen sein (also Fe2+ oder Fe3+). 

In der Nahrung enthaltenes Eisen ist immer dreifach-positiv geladen. Allerdings kann es nur in der zweifach-positiven Oxidationsstufe absorbiert werden. Deshalb enthält die Membran des Dünndarms eine sogenannte Ferri-Reduktase. Diese reduziert das Eisen von dreifach-positiv zu zweifach-positiv. Vitamin C verstärkt diesen enzymatischen Schritt und fördert somit die Eisen-Aufnahme.

Wichtig: Vitamin C erhöht die Bioverfügbarkeit von Eisen.

Weitere Faktoren beeinflussen die Absorption:

  • Vitamin C, Citrat, Fumarat, Fleisch, Fisch und Geflügel fördern die Absorption
  • Phytate, Oxalate, Ballaststoffe, Sojaprodukte, Calcium und Kaffee verringern die Bioverfügbarkeit

Die Symptome eines Eisen-Mangels sind:

  • Blutarmut (Anämie)
  • Kältegefühl
  • Störungen der Schilddrüsen-Funktion
  • Gestörte Immunfunktion

Die Gründe eines Mangels sind vielfältig. Neben geringer diätischen Aufnahme, können auch Absorptions-Störungen, Blutverlust und Alter eine Unterversorgung hervorrufen. Außerdem können genetische Faktoren, Mikronährstoffmangel (Vitamin A, Vitamin B12, Kupfer…), Infektionen und Entzündungen zu einem Mangel führen (Oliveira, 2008). 

Vermehrte Bildung des Proteins „Hepcidin“ führt zu einem Eisenmangel, da kaum Eisen aufgenommen wird. Chronische Erkrankungen führen dazu, dass verstärkt Hepcidin gebildet wird. Dadurch entsteht ein Eisen-Mangel.

Eine Überversorgung hingehen ist ebenfalls schädlich. Hohe Konzentrationen von Eisen in der Zelle führen zu RadikalBildung. Bei der Stoffwechselkrankheit Acaeruloplasminämie ist der Transport von Eisen aus der Zelle gestört. Die kurzfristige Folge ist eine Anreicherung der Zellen mit dem Spurenelement. Langfristig werden Gewebe geschädigt und es kommt zu Diabetes mellitus, Demenz und Störungen der Muskelbewegung. 

Auch die Eisenspeicherkrankheit „Hämachromatose“ führt zu einer Überladung des Körpers mit Eisen. Durch mangelhafte Bildung von Hepcidin wird vermehrt Eisen aus der Nahrung aufgenommen.

Dr. Weigl erklärt die Folgen eines Eisen-Mangels

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

 

Sie wollen keine Neuigkeiten mehr verpassen ?

Melden Sie sich jetzt für den kostenlosen Newsletter an!