Nahrungsprotein ist wichtig für den Energie– und Baustoffwechsel. So ist es Quelle von Aminosäuren, aber v.a. von essentiellen Aminosäuren. Aus diesen Aminosäuren werden Strukturproteine wie Kollagen, aber auch Transportproteine, Teile des Immunsystems und Enzyme hergestellt. Außerdem ist Nahrungsprotein Stickstofflieferant, Schwefelquelle und Energiequelle. Kollagen ist das häufigste extrazelluläre Protein. Es ist Bestandteil von Knochen, Sehnen, Haut, Muskeln, Blutgefäßen und Organen.
Protein ist der einzige Stickstofflieferant für den Körper. Aminosäuren bestehen durchschnittlich zu 17,25% aus Stickstoff. Protein wird dementsprechend benötigt um unserem Körper genug Stickstoff liefern zu können und um genug Aminosäuren zu haben um Proteine herstellen zu können. Es werden ca. 0,35 g Proteine pro kg Körpergewicht benötigt, um die Stickstoffverluste durch Urin, Fäzes und Haut auszugleichen. Das macht bei einem 70 kg schweren Mann 24,5 g Eiweiß pro Tag. Um zu gewährleisten, dass neue Proteine hergestellt werden können, sollte die Proteinaufnahme aber deutlich höher sein.
Da es individuelle Schwankungen beim Proteinbedarf gibt und gemischte Kost eine verminderte Verdaulichkeit besitzt, sollte man mindestens 0,83g Protein pro kg Körpergewicht aufnehmen (DGE).
Will man allerdings durch Sport Muskeln aufbauen, kann man auch deutlich mehr Protein konsumieren. Für gesunde Erwachsene ist eine Proteinaufnahme von 2 g Protein pro kg Körpergewicht sicher (Wu, 2016).
Wichtig: Oft wird gesagt Protein sei schädlich für die Nieren. Das stimmt nicht. Protein ist für gesunde Menschen nicht schädlich. Allerdings sollte man bei Nierenerkrankungen auf eine zu hohe Proteinzufuhr verzichten.
Doch eine höhere Proteinversorgung als 0,8g pro kg Körpergewicht ist nicht nur für Athleten gut. Bei 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht entspricht die Aufnahme an Protein auch der Ausscheidung an Protein. Höhere Mengen können aber gesundheitliche Vorteile bieten. Vor allem ältere Menschen haben Probleme mit abnehmender Muskelmasse. Nehmen ältere Menschen 1,2-2,0 g Protein pro kg Körpergewicht auf, ist der Muskelabbau deutlich geringer (Baum, 2016). Das liegt daran, dass Proteine den Aufbau von Muskeln stimulieren und gleichzeitig die benötigten Bausteine liefern.